Leitgedanken

„Die Menschen stärken – die Sachen klären“ – Hartmut von Hentig

Als der Kinaesthetics-Trainer Martin Burka und ich im Jahre 2008 in der Asklepios Klinik Harburg die erste Angehörigenschule Deutschlands gründeten, ging es uns vor allem darum, einen Ort zu schaffen, an dem pflegende Angehörige mit ihren Fragen und Bedürfnissen, ihren Sorgen und Anliegen nicht – wie sonst häufig – eher am Rande, sondern im Mittelpunkt stehen. Es ging uns darum, ihre immense Arbeit und Mühe durch eine solche Einrichtung zu würdigen und ihnen durch die Thematisierung ihrer Anliegen die Achtung und den Respekt zuteil werden zu lassen, der ihnen gebührt.

Es ging (und geht) aber auch darum, diesen häufigen „Einzelkämpfern“ wirksam „den Rücken zu stärken“ und auch, Entlastungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Das wollen wir zum einen durch Aufklärung und Information, aber auch durch Ermutigung, Hilfestellung, sowie Anleitung und Training in praktischer Pflege.


DIE ANGEHÖRIGENSCHULE
VERSTEHT SICH ALS

  • unabhängig:: Sie ist nicht den Interessen Dritter verpflichtet. Beratung und Schulung von Angehörigen erfolgt situations-, sach- und lösungsorientiert. Die Wiedererlangung von Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit der Angehörigen stehen im Zentrum des Handelns.
  • kompetent: Mitarbeiter der Angehörigenschule haben ein hohes Maß an Pflegekompetenz. Sie sind examinierte Pflegefachkräfte und wurden zum Pflegeberater nach §45 SGB XI fortgebildet. Sie haben langjährige Erfahrung in der praktischen professionellen Pflege und zeichen sich zudem durch ein hohes Maß an Beratungskompetenz und weitere spezielle Qualifikationen aus.
  • wettbewerbsneutral*: Die Beratung und Schulung ist umfassend und verweist stets auf das jeweils vorhandene Spektrum an Möglichkeiten. Es geht also nicht darum als Berater bestimmte Einrichtungen oder Dienste zu empfehlen, sondern vielmehr darum, zusammen mit den Beratungskunden jene Kriterien zu ermitteln, die für sie maßgeblich sind.
  • aufklärend: In einem Gesundheitswesen, in dem Angehörige und Patienten inzwischen vor allem nach Effizienzkriterien „gesteuert“ werden, versucht die Angehörigenschule durch Zeit zum Zuhören, Information und Aufklärung diesen ihr Lebens-Steuer wieder in die eigenen Hände zu geben.
  • für alle da: Sie bietet ihre Leistungen in der Regel für die betroffenen Angehörigen kostenlos an, damit Beratung und Schulung für jeden, völlig unabhängig vom Geldbeutel, erfolgen kann.
  • offen: Sie arbeitet unbefangen mit den in und um Hamburg vorhandenen Einrichtungen und Trägern zusammen und schafft somit vielfältige Zugangswege zu weiteren Beratungs- und Schulungsmöglichkeiten, sowie Entlastungs- und Selbsthilfe-Angeboten.
  • vernetzend: Sie ist bereits gut vernetzt, fördert aber die weitere lebendige Vernetzung – insbesondere mit Einrichtungen, die in der Beratung ähnlichen Prinzipien folgen. Sie dient im bestehenden „Gesundheitsnetz“ als Drehscheibe und Informationspool für Angehörige.
  • entlastend: Sie wirkt durch ihre Angebote in vielfacher Hinsicht entlastend. Für viele Angehörige ist schon allein die Tatsache eine Entlastung, dass es eine solche Anlaufstelle für sie gibt!
  • nachhaltig:Angehörige können sich jederzeit wieder an die Angehörigenschule wenden, wenn sich im Laufe der Zeit Veränderungen oder Schwierigkeiten ergeben. Es entsteht eine Art „Geländer“ im Hintergrund, das auch eine präventive Funktion erfüllt: Die Schwelle zur Kontaktaufnahme mit einer vertrauten Person/Anlaufstelle ist niedriger und geschieht frühzeitiger, als bei einer unbekannten.

*wettbewerbsneutral: Hier müsste man eigentlich nicht von „neutral„, sondern von „spektral“ sprechen, da wir jeweils auf das vorhandene Spektrum an Möglichkeiten verweisen.

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